Einfaktorielle MANOVA: Beispieldatensatz
In Deutschland ist Bildung bekanntlich Ländersache. Nach dem Grundgesetz liegen die Kompetenzen der Bildungspolitik in den Händen der 16 Bundesländer. So kommt es öfters vor, dass neue Lehrmethoden entwickelt und in ausgewählten Schulen auf ihre Leistungsfähigkeit getestet werden. So ist es auch der Fall in unseren Beispielsdatensatz.
Ein Team von Wissenschaftlern hat zwei neue Lehrmethoden für Mathematik entwickelt und will testen, ob sie bessere Ergebnisse und zufriedenere Schüler mit sich bringt. Dabei wurden parallel Schüler mit erhoben, die noch nach dem ursprünglichen Konzept unterrichtet wurden. Sie dienen als Kontrollgruppe.
Zwar könnte man zwei einfaktorielle ANOVAs rechnen, allerdings hat der multivariate Ansatz der MANOVA zahlreiche Vorteile, den die Wissenschaftler nutzen wollen.
Das komplette SPSS-Datenfile kann hier heruntergeladen werden.Aufbau des Datensatzes
In der Studie wurden zwei Variablen in allen drei Gruppen erhoben. Zum einen die subjektive Zufriedenheit der Schüler, die im Datensatz in der Variable Zufriedenheit gespeichert ist. Hier haben die Schüler in einem Fragebogen mit mehreren Items verschiedene Punkte bewertet, aus denen dann ein Summenscore gebildet wurde. Die zweite Variable ist das Ergebnis von zwei Mathematikklausuren, Ergebnis, das summiert wurde. In beiden Fälle gilt: höher ist besser.
In unserem Datensatz befinden sich insgesamt vier Variablen:
- VP – eine eindeutige, anonymisierte, fortlaufende Nummer, die jedem Schüler zugewiesen wurde
- Lehrmethode – die Lehrmethode, die verwendet wurde. Die neue Lehrmethode ist der voll-integrierte Unterricht. Daneben existiert noch eine teil-integrierte Variante. Zu guter Letzt noch die Kontrollgruppe, die den Unterricht.
- Zufriedenheit – Die subjektive Zufriedenheit der Schüler, als Summenscore verschiedener Fragen eines Tests.
- Ergebnis – Die Summe der Punkte von zwei Mathematikklausuren.