Mediationsanalyse

Mediationsanalyse: Linearität interpretieren und berichten

Nachdem wir im letzten Schritt alle Variablen gegeneinander aufgetragen haben, müssen wir jetzt die Linearität überprüfen. Dazu schauen wir uns das Diagramm in der Ausgabe an:

Mediation: Streudiagrammmatrix, mit Linie,nDie Interpretation ist denkbar einfach: Wir überprüfen einfach, ob die Linien augenscheinlich gerade sind. Aufgrund der Art, wie LOESS die Berechnung macht, kann es sein, dass die Linien in den Randregionen links und rechts eventuell stark von den anderen Punkten abweichen. Dies ist vor allem der Fall, wenn in diesen Regionen nur wenige Punkte vorhanden sind. Dann ist der Einfluss dieser Punkte stark und die Linie weicht stärker ab. Falls die LOESS-Linie nur den Randregionen vom Muster der Linearität abweicht und dort nur wenige Punkte vorhanden sind, können wir weiterhin von Linearität ausgehen.

In unserem Beispiel können wir davon ausgehen, dass das Verhältnis zwischen den Variablen linear ist: in allen Diagrammen ist die LOESS-Linie auch (etwa) eine Gerade.

Ergebnisse berichten

Tatsächlich finden man nur selten Angaben über die Überprüfung der Linearität in Mediationsstudien – vor allem in wissenschaftlichen Publikationen. Das soll nicht heißen, es sei fehlerhaft wäre, dies zu tun!

Die Überprüfung dieser Voraussetzung können wir so berichten:

Deutsch
Das Verhältnis der Variablen war nach visueller Inspektion der Matrixdiagramme mit LOESS-Glättung etwa linear.
English
The relationship of all variables involved in the mediation analysis was approximately linear, as assessed by visual inspection of the scatterplots after LOESS smoothing.
 

Keine Linearität? Was nun?!

Sollte keine Linearität zwischen den einzelnen Variablen vorhanden sein, kann sich dies problematisch auf auf die Validität der Ergebnisse auswirken und mögliche Effekte unterschätzen.

  1. Variablen transformieren. Allerdings: Nicht jede non-lineare Beziehung lässt sich linearisieren und Transformationen können die Ergebnisse und deren Interpretation verzerren.
  2. Non-lineare Mediationsanalyse durchführen. Knafl et al. (2017) geben einen Überblick über verschiedene Verfahren, mit denen man auch non-lineare Mediationsanalysen durchführen kann. Diese sind allerdings meist deutlich komplizierter und nicht einfach über ein Makro in SPSS durchzuführen.
  3. Mit der weiteren Analyse fortfahren und einen Verlust an statistischer Power hinnehmen.

Literaturverzeichnis

  1. Knafl, G. J., Knafl, K. A., Grey, M., Dixon, J., Deatrick, J. A., & Gallo, A. M. (2017). Incorporating nonlinearity into mediation analyses. BMC Medical Research Methodology, 17(1). doi:10.1186/s12874-017-0296-6