Mediationsanalyse

Mediationsanalyse: Was ist Mediation?

Allgemein betrachtet ist Mediationsanalyse ein statistisches Verfahren, mit dem versucht wird, Kausalität und die zeitliche Abfolge zwischen verschiedenen Variablen zu etablieren. Nehmen wir beispielsweise an, wir hätten eine Beziehung zwischen zwei Variablen, sodass wir davon ausgehen, dass das Ergebnis einer Variable durch eine andere bestimmt wird. Eine solche Beziehung würde so aussehen:

Es kann aber sein, dass die Beziehung zwischen den Variablen komplexer ist, als wir zunächst angenommen haben. Es kann nämlich sein, dass die unabhängige Variable zuerst auf eine andere dritte Variable Einfluss nimmt und diese andere Variable wiederum Einfluss auf die abhängige Variable nimmt. Diese dritte Variable ist der Mediator. Die Beziehung zwischen den Variablen würde grafisch so aussehen:

Wenn Mediation stattgefunden hat, gehen wir davon aus, dass die Beziehung c, die im ersten Schritt einen Signifikanten Zusammenhang gezeigt hat, im zweiten Schritt, nachdem der Mediator in das Modell aufgenommen wurde, als c′ quasi Null und nicht mehr signifikant ist. Wenn dies der Fall ist, spricht man von vollständiger Mediation (engl. fully mediated model, complete mediation). Der ehemals signifikante Effekt wird im Prinzip über den Mediator umgeleitet und die signifikante Beziehung zwischen unabhängiger und abhängiger Variable verschwindet oder wird gemindert.

Diese beiden Diagramme bilden die Grundlage für die Mediationsanalyse. Mediationsanalysen können noch deutlich komplexer werden, als dieses Beispiel und können sogar mehrere Mediatoren enthalten. Allerdings bildet dieses Modell die Grundlage der Mediationsanalyse und ist eines der am häufigsten verwendeten Modelle.

Auf der nächsten Seite gehen wir noch genauer auf die Definition von Mediation ein (Baron & Kenny, 1986), erklären verschiedene Arten von Mediation und die Nomenklatur.

Literaturverzeichnis

  1. Baron, R. M., & Kenny, D. A. (1986). The moderator–mediator variable distinction in social psychological research: Conceptual, strategic, and statistical considerations. Journal of Personality and Social Psychology, 51(6), 1173-1182. DOI:10.1037/0022-3514.51.6.1173