Ungepaarter t-Test: t-Test oder Welch-Test?
Der Welch-Test hat viele Vorteile gegenüber dem „normalen“ t-Test. Deshalb empfehlen einige Autoren auch, den Welch-Test statt dem t-Test zu verwenden, unabhängig davon, ob Varianzhomogenität besteht oder nicht.
Kubinger, Rasch, und Moder (2009) empfehlen beispielsweise den Welch-Test immer anzuwenden und zwar ohne die Daten auf Normalverteilung geprüft zu haben. Für englische Publikationen können auch Rasch, Kubinger, und Moder (2011) zitiert werden. So schreiben die Autoren:
[…] so dass wir abschließend empfehlen: Grundsätzlich nicht den t-, sondern den Welch-Test anzuwenden, und zwar ohne jede Normalverteilungsprüfung; ab Stichprobengrößen von 30 hält dieser das nominelle Risiko 1. Art ein bzw. erweist sich als 20 % robust. Im Fall homogener Varianzen erreicht er eine vergleichsweise hohe Macht und im Fall heterogener Varianzen ist er bezüglich seiner Macht dem t-Test deutlich überlegen. […]
Ähnlich hält es Ruxton (2006). Auch er empfiehlt den Einsatz des Welch-Tests gegenüber dem t-Test und schreibt:
[…] If you want to compare the central tendency of 2 populations based on samples of unrelated data, then the unequal variance t-test should always be used in preference to the Student’s t-test or Mann–Whitney U test. […]
Diese Logik kann selbstverständlich auch für eigene Arbeiten angewendet werden. Hier empfiehlt es sich, die hier vorgestellte Literatur zu zitieren.
Literaturverzeichnis
- Kubinger, K. D., Rasch, D., & Moder, K. (2009). Zur Legende der Voraussetzungen des t -Tests für unabhängige Stichproben. Psychologische Rundschau, 60(1), 26–27. doi:10.
1026/ 0033- 3042. 60. 1. 26 - Rasch, D., Kubinger, K. D., & Moder, K. (2011). The two-sample t test: Pre-testing its assumptions does not pay off. Statistical Papers, 52(1), 219–231. doi:10.
1007/ s00362- 009- 0224- x - Ruxton, G. D. (2006). The unequal variance t-test is an underused alternative to Student’s t-test and the Mann-Whitney U test. Behavioral Ecology, 17(4), 688–690. doi:10.
1093/ beheco/ ark016